Blüht in der Nase, unaufdringlich, weinig und harmonisch, fruchtig-stoffig mit samtig seidenen Tanninen. Lässt einen das Glas ungern abstellen. Erliegt man nicht vollkommen seinem jugendlichen Charme, verträgt der Morgon gerne ein paar Jahre im Keller.
Wein entsteht im Rebberg, im traditionellen Keller muss akribisch sauber gearbeitet werden, vieles geschieht von alleine aber nichts wird dem Zufall überlassen. Während der Gärphase zieht Camille dutzende von Proben um jederzeit zu wissen welche Hefen gerade an der Arbeit sind. Sie weiss genau dass die Natur nicht nur erwünschte Hefen für das Weinwerden lassen bereit hält, deshalb muss sie stets die Kontrolle darüber behalten um jederzeit angemessen reagieren zu können. Das sei die grosse Kunst des Winzers, erklärt Mathieu. Reintönigkeit und Fruchtfrische zeichnen Lapierres Weine aus. Ihre charaktervollen Weine haben nichts aber auch gar nichts mit den so oft schmuddligen Weinen der so hippen Naturweinszene zu tun. Bis zur Füllung liegen die Weine in Burgunder-Pièces auf der Feinhefe. Ein Drittel des Weins wird dann ohne jeglichen Schwefel abgefüllt. Bei einer Vergleichs-Vertikal-Degustation auf dem Weingut haben wir uns überzeugen lassen, dass ältere Jahrgänge ohne Schwefel ihre Frische nicht nur vollumfänglich bewahren konnten sondern ihre minim geschwefelten Pendants sogar zu überflügeln vermochten.